Dispersionsfarben

Unter Dispersionsfarben versteht man allgemein wasserverdünnbare Innenwand- und Fassadenfarben. Diese Beschichtungsstoffe bestehen aus einem Kunststoffbindemittel, angereichert mit Füllstoffen, Pigmenten und verschiedene Zusatzstoffen. Dispersionsfarben haben die Leim- und Kalkfarben aus vergangener Zeit weitgehend abgelöst. Die Vorteile liegen in der einfacheren und schnelleren Verarbeitung und in der größeren Farbtonvielfalt. Dispersionsfarben werden in verschieden Qualitäten Angeboten. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass das ausgewählte Produkt der Klasse 1, 2 oder 3 (Qualitätsmerkmal) entspricht (sieheDIN EN 13300). Die Klasse 4 und 5 sollten nicht mehr verwendet werden , da beim späteren Überarbeiten dieser Anstriche Haftungsprobleme entstehen können. Hinzu kommt der große Zeitaufwand und die Mühe beim Ablösen dieser Beschichtungen. Waschbeständige Qualitäten sind für die meisten Wohnbereiche ausreichend. Für Küchen, Bäder, Flure oder Treppenhäuser können auch die teureren scheuerbeständigen Dispersionsfarben verwendet werden. Die Oberflächen der scheuerbeständigen Dispersionsfarben sind robuster gegen Abrieb und können besser von Verschmutzungen gereinigt werden. Dispersionsfarben können trotz ihrer wasserverdünnbarkeit geringe Mengen an Lösemitteln enthalten. Diese Lösemittel verdunsten beim Trocknen zusammen mit dem Wasser und verschwinden nach einigen Tagen aus der Raumluft. Im Handel sind auch sogenannte LF- und ELF-Farben erhältlich. LF bedeutet lösemittelfrei, ELF bedeutet emissions- und lösemittelfrei. Aus dieser Unterscheidung lässt sich schliesen, dass bei LF-Farben immer noch Emissionen in die Raumluft gelangen. Diese Emissionen entstehen aus den für die Lösemittel ersatzweise eingesetzten Stoffe. Diese Ersatzstoffe emitieren aber nur sehr langsam aus der schon trockenen Beschichtung. Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Emissionen wochenlang anhalten können. Wer ganz sicher gehen (Allergiker, Kinderzimmer o. Ä.) will muss zu den teureren ELF- Farben greifen.